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Verwaltung als Partner der Bürger denken

in Verwaltung 05.12.2011 10:32
von Knut • 31 Beiträge

Zusammengefasst:
1) Ich werde die Verwaltung noch bürgernäher gestalten und organisieren, dabei auch mit Anlaufstellen für alle Standardanliegen mehr Präsenz in den Ortsteilen zeigen,
2) Ich werde das Selbstverständnis von Verwaltung mehr in Richtung Beratung der Bürger auf Augenhöhe verschieben,
3) Im Rahmen der Umstellung auf die Doppik-Haushaltsführung werden Behörden transparenter und eigenverantwortlicher,
4) Mein Führungsstil wird mehr auf Kooperation und weniger auf Hierarchie aufbauen, Fehler sehe ich als Chance zu strukturellen Verbesserungen, weniger als persönliches Versagen.
5) Ich werde mich dafür einsetzen, dass auch an Wochenenden nicht Verkehrs-Anarchie herrscht, sondern auch dann mit Kontrollen des Ordnungsamtes gerechnet werden muss, und auch eine ständige Erreichbarkeit eines Ordnungsamts-Notdienstes einrichten wollen.

Ausführlich:

Die Mühlhäuser Stadtverwaltung ist nach meinen eigenen Erfahrungen als Bürger und Unternehmer durchaus ein Pluspunkt unserer Stadt - es geht meist um gemeinsame Lösungssuche, nicht um Schikanen. Und die Wege sind kurz - das ist ein echter Standortvorteil.

Verwaltung hat für mich die Aufgabe, die Brücke zu schlagen zwischen den Interessen und Bedürfnisse des Einzelnen und denen der Allgemeinheit. Hierfür greift sie auf die geltenden Gesetze zurück. Dies ist der einzige Sinn von Gesetzen - sie sind niemals Selbstzweck.

Mein Bild von Verwaltung ist das einer beratenden Instanz, die dem Bürger zu gesetzeskonformen Lösungen für ihre Anliegen verhilft. Erst in zweiter Linie geht es um Kontrolle oder auch Autorität, nämlich immer dann, wenn einzelne Bürger die Interessen der Allgemeinheit nicht zu berücksichtigen bereit sind.

Mir scheint in der Mühlhäuser Verwaltung Hierarchie eine große Rolle zu spielen, was auch beinhaltet, das Fehler oft nicht als Chance zur strukturellen Verbesserungen genutzt werden, sondern eher als persönliches Versagen abgehandelt werden. Ich denke, jeder Mensch hat das Recht, Fehler zu machen, aber auch die Pflicht, dazu zu stehen und daraus zu lernen. Für einen Vorgesetzten ist ein Mitarbeiterfehler immer auch eine Verpflichtung, darüber nachzudenken, was der Fehler mit den Strukturen und Bedingungen zu tun hat, unter denen der Mitarbeiter arbeitet.

Es scheint in Mühlhausen aber auch Bereiche der Verwaltung zu geben, in denen eher behäbig als dynamisch vorgegangen wird, was den einen oder anderen investitionswilligen Unternehmer wohl eher nicht für die Stadt eingenommen hat.

Was ich insofern von Mitarbeitern erwarten würde, ist, nicht eines Tages bequem zu werden und sich auf alten Konzepten und bisher Geleistetem auszuruhen, sondern immer wieder bereit zu sein, zu lernen, Dinge neu zu denken, sich selbst und seine Arbeit stest zu hinterfragen und neuen Gegebenheiten anzupassen.

Die Umstellung der Haushaltsführung auf Doppik beinhaltet auch, dass jede Behörde stärker eigenverantwortlich agieren kann. Kosten und Nutzen werden transparent, die einzelnen Amtsbereiche haben aber auch mehr Freiheiten darin, ihre Arbeitsweise zu gestalten und zu optimieren.

Mühlhausen ist auch eine der wenigen Städte, in denen nach Behördenschluss, insbesondere am Wochenende, das Ordnungsamt nicht erreichbar ist. Alle Autofahrer wissen, am Wochenende ist in Mühlhausen Parkanarchie angesagt, und beparken rücksichtslos Gehwege, die Fußgängerzone, Einfahrten. Sogar die Feuerwehr fährt mit dem Dienstfahrzeug am Sonntag morgen bis vor den Backshop am Steinweg. Damit verdirbt Mühlhausen auch jedem Wochenend-Stadttouristen das Vergnügen am Altstadtbummel.

Ein weiterer Schritt zu einer bürgernäheren Verwaltung wäre die Einrichtung von Bürgerbüros in den Ortsteilen - gerade für ältere Leute wäre das eine gute Hilfe, und eine Besetzung von einem Tag in der Woche würde schon vollauf genügen. Richtig zukunftsweisend wäre aber das mobile Bürgerbüro, das alle alltäglichen Verwaltungsvorgänge, derer die Bürger bedürfen, aus dem Koffer erledigt, in Notfällen sogar im Rahmen von Hausbesuchen. Beschrieben ist sowas hier im Netzwerk Zukunftsstädte.

Der Politik gegenüber muss die Verwaltung sich als Zuarbeiter verstehen - indem z.B. Ratsmitglieder die Möglichkeit haben, Anträge gemeinsam mit ihnen auf die Gesetzeskonformität zu überprüfen. Gefällte Ratsentscheidungen hat sie dann umzusetzen. In Mühlhausen hat man hingegen häufig den Eindruck, dass die Politik von der Verwaltung gemacht wird.


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### Der schlechteste Grund, etwas zu tun, ist, dass es viele andere tun
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zuletzt bearbeitet 22.01.2012 17:31 | nach oben springen


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