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Mühlhäuser touristische Qualitäten

in Tourismus 06.01.2012 14:52
von Knut • 31 Beiträge

Zusammenfassung: Was werde ich anpacken, um den Tourismus zu entwickeln:
1) Leitbildentwickung für Mühlhausen, um die eigenen Stärken zu erkennen und auf diese aufzubauen,
2) Nutzung der Zugehörigkeit zur Hanse im Stadtmarketing als "Hansestadt Mühlhausen"
3) "Binnenmarketing", also Entwicklung eines Selbstverständnisses und von Selbstbewusstsein der Mühlhäuser,
4) Stadtmarketing im Sinne des Leitbildes und aus der Außenperspektive potentieller Gäste,
5) Kooperation statt Konkurrenz mit den Nachbarstädten und dem Landkreis in Sachen Tourismusentwicklung,
6) Verbesserungen der örtlichen Gegebenheiten im Detail hinsichtlich der Bedürfnisse von Gästen unserer Stadt

Ausführlich:

Gewiss ist mein Blick davon geprägt, dass ich selbst im Tourismus tätig bin. Aber ich bin dennoch überzeugt, dass niemand übersehen oder bezweifeln kann, dass Mühlhausen hier ganz besondere Potentiale hat. Immerhin habe ich selbst mich ja auch vor 9 Jahren für Mühlhausen entschieden, weil das nun mal der Eindruck ist, den die Stadt geradezu aufdrängt.

Klar wäre es falsch, Mühlhausen auf den Tourismus zu reduzieren. Es gibt auch eine Menge andere Potentiale. Aber die Chancen des Tourismus nicht ganz massiv zu nutzen und zu entwickeln, wäre töricht.

Leider ist es überall so - das kenne ich auch aus meiner vorigen Heimat Butjadingen - das man als Einheimischer die Besonderheiten des eigenen Lebensortes nicht unbedingt schätzt, und dazu neigt, auf andere Orte zu schielen und zu beklagen, was die haben und man selbst nicht. Und dann Stadtentwicklung darin zu sehen, jenen anderen Orten hinterherzueifern (und sie doch nie einzuholen). Erst durch zunehmenden Tourismus lernt man mitunter selbst, die eigenen Perlen zu schätzen - ein Prozess, der sich dann gegenseitig befruchtet.

Er kriegt aber am meisten Fahrt, wenn man vor Ort vorangeht, seine eigenen Stärken und Alleinstellungsmerkmale herausarbeitet, und diese dann weiter entwickelt. Das ist viel einfacher und auch viel billiger, als auf Fremdkonzepte zu setzen, für die man erst bei Null anfangen muss.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Tourismus-Boomtown Bremerhaven. Sie haben ihre Lage und ihren Bezug zum Meer erkannt und daraus ein Leitbild gemacht. Auswandererhaus, Zoo am Meer, Klimahaus, deutsches Schifffahrtsmuseum, der Hafenbus, das "Schaufenster Fischereihafen" - das alles setzt auf sehr individuelle und verschiedene Weise auf ein großes Leitbild auf. Und da ist Raum für alles mögliche - vom Restaurant im Fischkutter mit 6 Plätzen über das Pfannkuchenschiff bis zu Großprojekten wie den oben genannten.

Der Erfolg: jedes Jahr 20% mehr Gästeübernachtungen!!! Hier nachzulesen.

Aber ist nicht auch Bad Langensalza hierin erfolgreicher als Mühlhausen? Ein klares Entwicklungsziel hin zur Kurstadt, erfolgreiche Einbindung der umgebenden Möglichkeiten, das alles trägt doch deutliche Früchte.

Und hier liegt das nächste Versäumnis Mühlhausens: statt mit der Umgebung zusammen zu arbeiten, kochen wir im eigenen Saft. Für Touristen wird aber Mühlhausen auch durch den Hainich und Bad Langensalza attraktiver, genau wie umgekehrt auch Bad Langensalza von Mühlhausen profitiert und attraktiver wird. Streit und Konkurrenzdenken ist hier völlig fehl am Platz. Der Preis ist hoch: So fährt in Erfurt eine Straßenbahn Werbung für den UH-Kreis, buntbeklebt mit Fotomotiven aus dem ganze Landkreis, mit Bildern aus Bad Langensalza, dem Hainich, und sogar das Opfermoor Vogtei ist dabei. Bloß Mühlhausen nicht.

Schließlich führt das "im eigenen Saft kochen" auch oft dazu, dass die Bedürfnisse von Touristen in Mühlhausen gar nicht richtig verstanden werden. Das äußert sich z.B. in der Verkehrsbeschilderung, der Bereitstellung von Busparkplätzen, den Öffnungszeiten und Konzepten der Museen und auch der Läden, dem Autoverkehr in den Fußgängerzonen.

Schließlich noch dies: Alle hier genannten Schritte kosten relativ wenig Geld, sie sind in erste Linie Investitionen in Köpfe und Mentalitäten, und im Verhältnis dazu kaum in Matiarial. Also gerade geeignet, um in Zeiten knapper Kassen kreativ in die Zukunft zu investieren!


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### Der schlechteste Grund, etwas zu tun, ist, dass es viele andere tun
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zuletzt bearbeitet 22.01.2012 17:26 | nach oben springen


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